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Sonnenschutz

Sonnenschutzsysteme gehören heute zu den wichtigsten Komponenten eines energieeffizienten und behaglichen Gebäudes. Sie sind weit mehr als nur dekorative Zusatzelemente.

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Grobe Übersicht

Funktionsweise und Varianten von Sonnenschutzsystemen

Sonnenschutzsysteme gehören heute zu den wichtigsten Komponenten eines energieeffizienten und behaglichen Gebäudes. Sie sind weit mehr als nur dekorative Zusatzelemente: In Zeiten steigender Außentemperaturen, zunehmender sommerlicher Hitzewellen und wachsender Anforderungen an Energieeffizienz sind sie ein zentrales Werkzeug, um den Komfort von Innenräumen zu sichern und gleichzeitig den Energiebedarf für Kühlung drastisch zu reduzieren. Ohne Sonnenschutz wirken Fensterflächen im Sommer wie „Heizkörper“: Sonnenstrahlung trifft auf die Verglasung, durchdringt sie weitgehend ungehindert und wird erst im Inneren des Gebäudes in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt. Diese Wärme kann nicht mehr entweichen, sodass sich der Raum aufheizt. Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je größer die Glasflächen und je stärker die Sonneneinstrahlung sind. Moderne Architektur mit großflächigen Verglasungen würde ohne Sonnenschutz schnell an ihre Grenzen stoßen.

Bauphysikalischer Hintergrund

Die Effektivität eines Sonnenschutzes wird mit dem sogenannten Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) beschrieben. Dieser Kennwert gibt an, wie viel Prozent der einfallenden Sonnenenergie durch Glas und Sonnenschutz in den Innenraum gelangt. Eine Standardverglasung ohne Sonnenschutz hat einen g-Wert zwischen 0,55 und 0,65, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Sonnenenergie den Raum erreicht. Bereits bei einer Sonneneinstrahlung von 800 W/m² können so bei einem Fenster von 2 m² Fläche rund 900 bis 1.000 Watt an Wärmeleistung in den Raum gelangen – vergleichbar mit einem eingeschalteten elektrischen Heizlüfter. Ein effektiver Sonnenschutz kann diesen Wert auf 100 bis 300 Watt reduzieren und damit den Unterschied zwischen Überhitzung und angenehmem Raumklima ausmachen.

Systemkategorien

Sonnenschutzsysteme lassen sich grob in drei Hauptgruppen einteilen:

  • Außenliegende Systeme, die die Strahlung vor der Glasfläche abfangen.
  • Innenliegende Systeme, die den Sonneneintrag erst nach dem Glas reduzieren.
  • Fassadenintegrierte Systeme, die Bestandteil der Gebäudehülle selbst sind.

Jede dieser Varianten hat eigene Wirkungsmechanismen, Einsatzbereiche, Vor- und Nachteile.

Außenliegende Systeme

Außenliegender Sonnenschutz ist aus bauphysikalischer Sicht am wirksamsten, weil die Strahlung gar nicht erst in den Glaszwischenraum oder Innenraum eindringen kann. Typische Beispiele sind Rollläden, Raffstores, Screens, Markisen oder feststehende Fassadenlamellen.

  • Rollläden bestehen aus geschlossenen Lamellen, die vollständig verdunkeln und somit nahezu jegliche Strahlung abhalten. Neben dem Hitzeschutz bieten sie Vorteile wie Schallschutz, Einbruchhemmung und zusätzliche Wärmedämmung im Winter. Ihr Nachteil ist, dass sie nur zwei Zustände kennen – offen oder geschlossen –, wodurch eine differenzierte Tageslichtnutzung kaum möglich ist.
  • Raffstores sind Lamellensysteme, deren Winkel individuell eingestellt werden kann. Sie kombinieren hohen Hitzeschutz mit einer optimalen Nutzung von Tageslicht, indem sie blendfreie Helligkeit in den Raum lenken. Durch die Verstellbarkeit kann der Nutzer je nach Sonnenstand und gewünschter Helligkeit reagieren.
  • Textile Screens und Markisen wirken ähnlich wie ein Filter: Sie blockieren einen Teil der Strahlung, lassen aber dennoch Ausblick und Helligkeit zu. Sie eignen sich besonders für großflächige Verglasungen oder Terrassen. Ihre Wirksamkeit hängt stark von der Farbe und Beschichtung des Stoffes ab – helle Gewebe reflektieren mehr Strahlung, dunkle absorbieren stärker und lassen dafür den Ausblick besser zu.
  • Fassadenlamellen können sowohl feststehend als auch beweglich sein. Feststehende Systeme werden häufig in der Architektur eingesetzt, um bestimmte Fassadenbereiche dauerhaft zu verschatten und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Gebäudes zu prägen. Bewegliche Lamellenanlagen erlauben eine sehr präzise Steuerung, erfordern aber eine aufwendige Technik.

Wirksamkeit: Außenliegende Systeme reduzieren den g-Wert typischerweise auf 0,10 bis 0,20. Damit werden 80 bis 90 Prozent der Strahlung abgefangen. In der Praxis bedeutet dies, dass ein großes Südfenster mit einem effektiven Raffstore nur ein Fünftel der Wärme einträgt, die es ohne Schutz einbringen würde.

Innenliegende Systeme – einfach und flexibel

Innenliegende Systeme wie Rollos, Plissees, Jalousien oder Vorhänge sind die am weitesten verbreiteten Sonnenschutzlösungen, da sie günstig, flexibel und leicht nachrüstbar sind. Sie werden direkt im Raum angebracht, häufig an der Fensterlaibung oder direkt auf dem Fensterrahmen.

Ihr Hauptvorteil liegt in den niedrigen Kosten und der großen Gestaltungsvielfalt: Stoffe, Farben und Formen können an das Interior-Design angepasst werden. Auch in Mietwohnungen, wo bauliche Veränderungen an der Fassade nicht erlaubt sind, stellen sie die einfachste Lösung dar.

Bauphysikalisch sind innenliegende Systeme jedoch deutlich weniger wirksam, da die Sonnenstrahlung bereits durch das Glas dringt. Ein Teil der Energie wird im Stoff absorbiert und dann als Wärmestrahlung an den Raum abgegeben. Dadurch liegt der g-Wert solcher Systeme oft bei 0,30 bis 0,40. Das reicht, um die Hitzebelastung zu verringern, verhindert aber keine starke Aufheizung bei intensiver Sommerstrahlung.

Dennoch erfüllen sie wichtige Zusatzfunktionen: Sie reduzieren Blendungen am Arbeitsplatz, schaffen Verdunkelung in Schlafräumen oder Kinoräumen und verbessern die Akustik im Raum durch ihre textilen Oberflächen.

Fassadenintegrierte Systeme – High-Tech und Architektur in einem

Eine besonders anspruchsvolle Kategorie bilden fassadenintegrierte Systeme. Hier wird der Sonnenschutz nicht als nachträgliches Zubehör betrachtet, sondern direkt als Teil der Gebäudehülle geplant.

  • Sonnenschutzverglasungen nutzen spezielle Beschichtungen, die bestimmte Wellenlängen reflektieren und dadurch den Wärmeeintrag reduzieren, ohne die Sicht nach außen wesentlich zu beeinträchtigen. Typische g-Werte liegen zwischen 0,25 und 0,40.
  • Elektrochrome oder thermochrome Gläser können ihre Transparenz dynamisch verändern. Bei Sonneneinstrahlung verdunkeln sie sich automatisch und senken so den Wärmeeintrag. G-Werte zwischen 0,15 und 0,50 sind realisierbar, wodurch sich die Systeme an wechselnde Wetterbedingungen anpassen lassen.
  • Doppelfassaden mit steuerbaren Lamellen bieten den höchsten Komfort, da sie Sonnenschutz, Schallschutz und Klimapuffer in einem System kombinieren. Durch den Zwischenraum zwischen den Fassadenschichten wird die Wärme abgeleitet, während Lamellen im Zwischenraum den Lichteintrag steuern.
  • Photovoltaik-Lamellen (BIPV) verbinden Sonnenschutz und Energiegewinnung. Die Lamellen sind mit Solarzellen ausgestattet, die einerseits verschatten und andererseits Strom erzeugen.

Der Vorteil solcher Systeme liegt in ihrer Multifunktionalität und der architektonischen Integration: Sie sind nicht nur Schutzsysteme, sondern auch prägende Gestaltungselemente moderner Gebäude. Ihr Nachteil liegt in den sehr hohen Kosten und der Komplexität von Planung, Steuerung und Wartung.

Vergleich

Betrachtet man die verschiedenen Systeme im Vergleich, ergibt sich ein deutliches Bild: Außenliegende Systeme sind in Sachen Hitzeschutz unschlagbar und reduzieren die solare Belastung am stärksten. Innenliegende Systeme sind günstiger und einfacher umzusetzen, erreichen aber nur eine mittlere Wirkung. Fassadenintegrierte Systeme verbinden die Vorteile beider Ansätze, sind dafür jedoch technisch und finanziell aufwendiger.

Eine kluge Kombination verschiedener Systeme ist daher oft die beste Lösung. So kann beispielsweise ein Bürogebäude mit Raffstores auf der Südseite, Sonnenschutzverglasung an der Westfassade und innenliegenden Rollos für Verdunkelung und Blendungsreduktion optimal ausgestattet sein. Ergänzt durch eine automatische Steuerung, die je nach Sonnenstand und Raumtemperatur die Systeme anpasst, lässt sich ein Maximum an Komfort und Energieeffizienz erreichen.

Systeart g-Wert mit System Effektivität Hitzeschutz Kosten pro Fenster (ca.) Besonderheiten
Ohne Schutz 0,55–0,65 Keine Reduktion
Außenliegend (Raffstore) 0,10–0,20 80–90 % 400–1.200 € Tageslichtlenkung
Außenliegend (Rollladen) 0,15–0,25 70–85 % 300–800 € Schallschutz, Verdunkelung
Innenliegend (Rollo) 0,30–0,40 40–60 % 20–200 € Dekorativ, günstig
Sonnenschutzverglasung 0,25–0,40 40–60 % 300–800 €/m² Dauerhafter Schutz
Elektrochromes Glas 0,15–0,50 variabel 800–1.500 €/m² Dynamische Steuerung

Förderlandschaft und Wirtschaftlichkeit von Sonnenschutzmaßnahmen – ausführliche Darstellung

Die Umsetzung von effektiven Sonnenschutzmaßnahmen ist heute weit mehr als eine bloße Frage des Komforts: Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden, schützt vor sommerlicher Überhitzung, verbessert das Raumklima, steigert den Wohnkomfort und trägt langfristig zur Werterhaltung und Wertsteigerung von Immobilien bei. Gleichzeitig stellen Sonnenschutzsysteme, insbesondere außenliegende Lösungen wie Rollläden, Raffstores, Jalousien oder Markisen, eine Investition dar, deren Kosten durch diverse Fördermöglichkeiten deutlich reduziert werden können. Staatliche Förderprogramme, regionale Zuschüsse und steuerliche Anreize machen die Anschaffung solcher Systeme wirtschaftlich interessant, insbesondere im Rahmen von Neubauprojekten oder energetischen Sanierungen.

1. KfW-Förderungen – Effizienzhaus-Programme und zinsgünstige Kredite

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt ein umfangreiches Förderprogramm für energieeffizientes Bauen und Sanieren bereit. Besonders relevant sind hier die sogenannten Effizienzhaus-Programme, die den Bau oder die Sanierung von Wohngebäuden nach definierten energetischen Standards unterstützen. Der sommerliche Wärmeschutz, der oft indirekt gefördert wird, ist ein zentraler Bestandteil dieser Programme, da er den Kühlbedarf reduziert und somit die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes verbessert.

Beispiele für Maßnahmen, die durch die KfW gefördert werden können, sind:

Außenliegende Sonnenschutzsysteme wie Raffstores, Markisen oder Rollläden, die die direkte Sonneneinstrahlung reduzieren.
Smarte Steuerungssysteme, die automatisch auf Sonnenstand, Wetterbedingungen oder Raumtemperatur reagieren.
Beschattungen, die speziell für große Fensterflächen oder Glasfassaden konzipiert sind.

Die Förderung erfolgt in der Regel über zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse, die die Investitionskosten erheblich senken. Damit verkürzt sich die Amortisationszeit der Maßnahmen deutlich, insbesondere wenn die Strompreise für Klimatisierung oder Kühlung steigen. Für private Bauherren bietet dies die Möglichkeit, moderne Sonnenschutzlösungen wirtschaftlich umzusetzen und gleichzeitig den Wert und die Energieeffizienz ihres Hauses zu steigern.

2. BAFA-Zuschüsse – finanzielle Entlastung für Einzelmaßnahmen

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt gezielt Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in bestehenden Gebäuden. Anders als die KfW, die ganze Effizienzhaus-Programme fördert, konzentriert sich das BAFA-Programm auf spezifische Maßnahmen, wie:

  • den Austausch alter Fenster gegen energieeffiziente Modelle,
  • die Installation von außenliegendem Sonnenschutz (Raffstores, Rollläden, Jalousien),
  • die Nachrüstung intelligenter Steuerungssysteme, die beispielsweise automatisch Sonnenschutz, Belüftung und Heizung steuern.

Die BAFA-Zuschüsse decken häufig 20–30 % der Investitionskosten ab, wobei die Höhe der Förderung vom energetischen Nutzen der Maßnahme abhängt. Besonders bei der Sanierung älterer Gebäude, deren Fenster oder Sonnenschutzsysteme veraltet sind, kann diese Förderung die finanzielle Belastung deutlich reduzieren. Wer Fördermittel geschickt kombiniert – z. B. BAFA-Zuschuss plus steuerliche Absetzbarkeit – kann die Kosten für hochwertige Sonnenschutzsysteme erheblich senken und die Amortisationszeit deutlich verkürzen.

3. Landes- und Kommunalprogramme – regionale Förderung und Beratung

Neben den bundesweiten Förderprogrammen bieten viele Bundesländer, Städte und Kommunen eigene Förderungen an. Diese Programme haben oft einen regionalen Schwerpunkt und fördern gezielt Maßnahmen, die den sommerlichen Wärmeschutz, die Verschattung von Fenstern oder den Einsatz intelligenter Steuerungen verbessern.

Beispiele für regionale Förderung:

  • Zuschüsse für den Einbau von Raffstores oder Rollläden in denkmalgeschützten Gebäuden, um Denkmalschutzauflagen und Energieeffizienz zu kombinieren.
  • Finanzielle Unterstützung für die Installation von Markisen oder Außenjalousien bei Neubauten oder Sanierungen.
  • Kostenfreie oder vergünstigte Energieberatungen, die individuelle Maßnahmenpläne für Wohngebäude erstellen.

Die Kombination von Bundes- und Landesförderung kann die Investitionskosten deutlich reduzieren. So kann eine Maßnahme, die ohne Förderung beispielsweise 15.000 € kostet, durch Zuschüsse und steuerliche Vorteile auf unter 10.000 € sinken – bei gleichzeitig deutlich reduzierten Betriebskosten.

4. Steuerliche Förderung – Absetzbarkeit von energetischen Maßnahmen

Energetische Sanierungen können steuerlich geltend gemacht werden. Investitionen in den Sonnenschutz, die zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes beitragen, können häufig als Handwerkerleistung oder energetische Sanierungsmaßnahme abgesetzt werden. Dies führt zu direkten finanziellen Vorteilen:

  • Die Einkommenssteuerlast sinkt, wodurch sich die effektiven Kosten der Maßnahme verringern.
  • Investitionen in intelligente Steuerungssysteme oder hochwertige Sonnenschutzlösungen amortisieren sich schneller.
  • In Kombination mit KfW- oder BAFA-Förderungen wird die wirtschaftliche Attraktivität von Sonnenschutzprojekten deutlich erhöht.

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